Roman Tschabold - Ein Künstler zum (Wieder)entdecken

Roman Tschabolds Faible für das Abstrakte und Figurative

 

In Erinnerung an den Steffisburger Künstler zeigt die Kunstgalerie Hodler in Thun in der neusten Ausstellung das Wirken und Schaffen von Roman Tschabold. Die eindrücklichen Bilder widerspiegeln das Interesse des Künstlers für abstrakte Kunst, sowie sein Faible für das Figurative.

 

Roman Tschabold (1900 – 1990) war viel mehr als nur am malerischen Schaffen interessiert. Der Steffisburg Künstler war auch Architekt, Musiker, Bildhauer und Schriftsteller. Insbesondere mit «Kunst am Bau» schuf er dauerhafte Erinnerungen. So ziehen noch heute zahlreiche Schulkinder im Schulhaus Sonnenfeld in Steffisburg täglich am Werk «Sgraffiti» vorbei, im Kindergarten Zelg erinnern die Märchenszenen an den Künstler oder in einem Oberstufenschulhaus in Steffisburg die Kolumbus Wandbilder.

 

Der «Thuner Himmel»

 

Ein echtes Wahrzeichen von Thun wurde das Deckengemälde im Kirchtreppenpavillon, der sogenannte «Thuner Himmel», der 1959 entstand. Viele Werke von Roman Tschabold befinden sich heute in öffentlichem Besitz, so unter anderem beim Kanton Bern, der Gemeinde Steffisburg oder dem Kunstmuseum Thun.

 

Werke aus dem Nachlass

 

Einen Überblick über das lebenslange Schaffen von Roman Tschabold bietet die neuste Ausstellung in der Galerie Hodler. Sein Lebenswerk umfasst nicht nur Porträts und Frauenköpfe, sondern auch viele Landschaften und Stillleben. In sich geschlossene Kompositionen mit einer beeindruckenden farblichen Harmonie ziehen sich wie ein roter Faden durch sein Schaffen. Dabei spiegelt sich Tschabolds Interesse für abstrakte Kunst in seinen Bildern ebenso wieder, wie sein Faible für das Figurative.

 

Vom Töpfern zur Malerei

 

Roman Tschabold besuchte die Töpferschule und die keramische Fachschule in Bern. Von dort war der Schritt zur Malerei nicht weit. Geprägt hätten ihn vor allem die Victor-Surbek-Schule mit so bekannten Studienkollegen wie Brignoni, Ciolina, Fueter oder Geiser, halten Tschabolds Nachkommen fest. 1920 und 1022 folgten Studienaufenthalte in Dresden, wo er den Malern der «Brücke» und Kokoschka begegnete. Darauf folgten philosophische, psychologische und ethnologische Studien an der Universität Bern sowie in Leipzig, Dresden und Berlin, später längere Studienreisen nach Italien, England, Marokko und Mauretanien.

 


50 Jahre Galerie Hodler